Wir freuen uns, dass die lokale Presse regelmäßig unserer Veranstaltungen verfolgt. So berichteten am 21.01.2015 auch die Niederrheinnachrichten über unsere Neujahrskonzerte.
Nieukerk – Am 10. und 11. Januar hatte der Musikverein „Eintracht“ Nieukerk 1908 e.V. zu seinen Neujahrskonzerten im Adlersaal eingeladen. Die Musiker konnten sich an beiden Tagen über einen ausverkauften Saal freuen. In diesem Jahr standen die Konzerte unter dem Motto „H2O“, also Wasser. Nach der Begrüßung durch Christian Borchert übernahm wie im Vorjahr Richard Reichenbach gekonnt die Moderation des Konzertabends. Zum Thema des Konzerts erklärte Reichenbach, dass Wasser zwar farb-, geruchs- und geschmacklos sei, dies aber an diesem Abend in musikalischer Hinsicht durch das Jugendorchester und das Hauptorchester geändert werde. Beide Orchester seien mit allen Wassern gewaschen und das Publikum dürfe sich auf einen abwechslungsreichen Konzertabend freuen. Es würden hauptsächlich Originalwerke für Blasorchester gespielt, die ein besonderes Klangerlebnis versprechen.
Den Auftakt des Konzerts machte dann das Jugendorchester unter der Leitung von Rainer „Mike“ Hoferichter. Mit der Ouverture Festive von André Waignein konnten die jungen Musiker alle Facetten ihres Könnens zeigen, festliche Klänge wechselten sich mit lebendigen Rhythmen ab. Mit dem „Fluch der Karibik“ brachten sie das Publikum zum ersten Mal mit dem Element Wasser in Kontakt. Nach einer hervorragenden Leistung des Jugendorchesters war der Ruf des Publikums nach einer Zugabe mehr als berechtigt. In der Zugabe „Driving Test“ konnten vor allem die Nachwuchsschlagzeuger beweisen, welches Potential in ihnen steckt.
Nach dem Jugendorchester gab es einen außergewöhnlichen Programmpunkt: Cajon meets Saxophon. Der Verein hatte im Herbst einen mehrwöchigen Cajon-Kurs angeboten. Einige Teilnehmer dieses Kurses präsentierten nun das dort erlernte mit dem bekannten Ohrwurm „Tequila“. Dabei wurden sie vom Saxophon-Quartett unterstützt.
Mit der „Norwegian Ouverture“ von A. Müller eröffnete das Hauptorchester sein Programm. Bei der getragenen Einleitung, gefühlvoll interpretiert von Alexandra Claaßen, Altsaxophon, konnte man im Adlersaal sogar Nordlichter sehen. Der bekannte Abenteuerroman „Die Schatzinsel“ inspirierte Bert Appermont zur Komposition des Werkes „Treasure Island“, welches in der Bearbeitung von Hayato Hirose gekonnt dargeboten wurde. Es folgte das erste Hauptwerk des Abends, das zugleich auch das ungewöhnlichste Stück war: „The New King’s Dances“ von Hermann Pallhuber. Dieses Werk wurde für den traditionellen Fischertag in der Stadt Memmingen komponiert, der dort seit 1900 jährlich gefeiert wird. Die fünf schönsten Melodien von Liedern und Tänzen dieses Tages wurden in dem Stück verarbeitet. Um dem Publikum die Komplexität dieses Stückes näherzubringen, wurden die einzelnen Themen in der Anmoderation kurz vorgestellt. Die hohen musikalischen Anforderungen wurden von den Musikern der Eintracht glänzend bewältigt, was das Publikum mit begeistertem Applaus honorierte. Zum Abschluss des ersten Konzertteils nahm das Orchester sein Publikum mit auf die Gefängnisinsel Alcatraz vor San Francisco, wo der Film „The Rock – Fels der Entscheidung“ spielt. Mit den musikalischen Highlights aus diesem Film zeigte das Orchester erneut seine technische und rhythmische Präzision.
Nach der Pause ehrte Vorsitzender Christian Borchert Jakob Nick für seine 40jährige Vereinszugehörigkeit. Aline Hofmann bekam das Jungmusikerleistungsabzeichen in Bronze.
Mit dem Danzón No. 2 von Arturo Márquez hatte der Musikvereins nach der Pause einen weiteren Höhepunkt auf dem Programm. Getragene Melodien wechselten sich mit feurigen Rhythmen ab. Beschwingt reizte Dirigent Liedtke alle Raffinessen des brillant spielenden Orchester heraus. Zahlreiche Solisten (Sabine Kitsch, Klarinette; Ulrike Hessel, Oboe; Daniela Gubbels, Flöte; Alexandra Wellmanns, Piccolo und Klaus Stockhausen, Trompete) bewiesen das musikalische Potential des Musikvereins.
Der Traum eines Piraten von einer Schatzinsel stand im Mittelpunkt des viersätzigen Werkes „Pirates Dream“ von Hayato Hirose. Die völlig unterschiedlichen Charaktere der einzelnen Sätze, wie z.B. getragenen Melodien der „Sehnsucht im Mondenschein“ oder rhythmisch anspruchsvolle Passagen beim „Hurrikan“, wurden vom Orchester unter der souveränen Leitung des Dirigenten Tobias Liedtke glänzend herausgearbeitet. Passende Bilder einer aufwändigen Präsentation untermalten hier, wie auch bei allen anderen Stücken, hervorragend das Orchesterspiel. „Pacific Dreams“ von Jacob de Haan entführte die Zuhörer dann nach Sydney und zur Inselwelt des Pazifik. Dirigent und Orchester stellten damit einmal mehr ihre musikalische Bandbreite und Vielseitigkeit unter Beweis. Aus der Filmmusik zu dem Disney-Klassiker „Arielle, die Meerjungfrau“ spielte das Hauptorchester die drei beliebtesten und bekanntesten Lieder, da durfte auch das lebhafte „Under the Sea“ und die Ballade „Part of your world“ nicht fehlen. Zum Abschluss des Konzertes übergab Dirigent Tobias Liedtke den Taktstock an den Vize-Dirigenten des Vereins, Klaus Stockhausen, der traditionsgemäß das letzte Stück des Konzertabends dirigierte. Bei „76 Trombones“ konnten vor allem die Posaunisten (Johannes Maghs, Doris Keuck, Michael Föhl) zeigen, was in ihnen steckt.
Minutenlanger, stehender Applaus belohnte die Musiker für ihr abwechslungsreiches, anspruchsvolles Programm und ihre grandiose musikalische Leistung. Mit der Zugabe „Carribean Hideaway“, spritziger, karibischer Musik, verabschiedete sich das Orchester schließlich von seinem begeisterten Publikum.
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